Gestern Abend hat die Bad Sachsaer CDU ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominiert – bereits am Donnerstagabend stellte die Parteispitze ihren „Königstransfer“ offiziell vor: Dr. Axel Hartmann tritt am 13. Juli gegen Amtsinhaberin Helene Hofmann (SPD) an.
„Konsens zu suchen, ist mein Beruf.“
Dr. Axel Hartmann, Bürgermeisterkandidat der CDU, zu seiner Arbeitsweise
Die CDU habe einen Kandidaten von außerhalb gesucht, der einen Bezug zu Bad Sachsa hat, erklärt CDU-Chef Hans-Joachim Warnecke. Dies sei bei Hartmann, der in der Uffestadt geboren und aufgewachsen ist und sein Abitur am Pädagogium abgelegt hat, der Fall: „Er war lange weg, aber ist stets mit der Stadt verbunden geblieben.“
Hartmann ergänzt: „Bad Sachsa ist immer meine Heimat geblieben.“ Sein Wohnort allerdings ist derzeit die slowakische Hauptstadt Bratislava – wo er bis 2013 als Botschafter der Bundesrepublik fungierte. Ende Mai will er seinen Wohnsitz in die Uffestadt verlagern. „Keine halbe Sachen“, sagt der promovierte Jurist.
Unvorbereitet hat ihn die Offerte der CDU nicht getroffen. Vor etwa zwei Jahren sei die Partei bereits auf ihn zu gekommen, um seine Bereitschaft für eine Kandidatur auszuloten. „Mit einer Zusage haben wir nicht unbedingt gerechnet“, gibt Warnecke zu. Er und seine Mitstreiter erwarten von einem potenziellen Bürgermeister Hartmann nicht weniger als einen Klimawandel in der Stadtpolitik.
Kandidatur auf breiter Basis
Dieses Ziel hat sich auch der Kandidat auf die Fahnen geschrieben. „Kommunalpolitik ist vom Grundsatz her schließlich keine Parteipolitik, sondern die gemeinsame Suche nach der besten Lösung“, sagt Hartmann. Deshalb wolle er seine Bewerbung auf eine breite Basis stellen und nicht nur als Kandidat einer Partei wahrgenommen werden.
Bereits am Donnerstag hat sich Hartmann mit den Ratsmitgliedern der Grünen getroffen, ein Treffen mit der FDP-Fraktion soll folgen. „Konsens zu suchen, ist mein Beruf“, sagt der Botschafter a.D. Und das sei ihm bislang auf all seinen Stationen gelungen.
Als Kernziele einer möglichen Amtszeit nennt Hartmann die bessere Vermarktung der Kur- und Tourismusstadt Bad Sachsa und die Schaffung von Arbeitsplätzen über den Tourismussektor hinaus. „Ich habe gute Kontakte in die Wirtschaft“, sagt Hartmann, „und die möchte ich für die Stadt nutzen.“ Zudem führt er seine Erfahrungen in Haushalts- und Personalangelegenheiten ins Feld, die er als Behördenleiter gesammelt hat.
LEBENSLAUF (AUSZUG)
1982-1985: Leiter der Rechts- und Kosularabteilung an der deutschen Botschaft in Budapest
1989: stv. Leiter des Ministerbüros beim Chef des Bundeskanzleramts
1994-2006: Ministerialdirigent und Dienststellenleiter der thüringischen Landesvertretung beim Bund
2006-2009: Generalkonsul für Norditalien/San Marino
2009-2013: Botschafter in der Slowakischen Republik
In der Frage der Fusion zeigt sich Hartmann nach allen Seiten offen. Die CDU-Spitze ist von seiner Qualifikation ohnehin überzeugt: „Wer die deutsche Einheit mitgestaltet hat, bringt auch eine Kommunalfusion über die Bühne“, sagt der stellvertretende Partei- und Fraktionschef Werner Bruchmann.